Die Trauerrede zum nachlesen.

Was ist Sterben?

Ein Boot segelt hinaus und sie beobachten wie es langsam am Horizont verschwindet.

Jemand an ihrer Seite sagt: Es ist verschwunden. Verschwunden. Ja, doch wohin, fragen sie sich.

Verschwunden – aus ihrem Blickfeld. Nicht mehr.

Das Boot ist nach wie vor so groß wie es war, als sie es gesehen haben.

Das es immer kleiner wird und dann völlig aus ihren Augen verschwindet, ist ihre Wahrnehmung. Es hat mit dem Boot selbst nichts zu tun.

Und gerade in dem Moment wo neben ihnen Jemand sagt: Es ist verschwunden, werden es andere kommen sehen und freudig rufen: Sehet da kommt ein Boot.

Das ist Sterben.

Lieber Zoran, liebe Geschwister, eigentlich seid ihr alle seine Brüder und Schwestern und liebe Familie, die so groß ist, dass es unmöglich ist alle zu begrüßen, eigentlich ward ihr alle seine Familie,

Adrian Cvetanovic  hat dieses Boot bestiegen. Er ist hinaus gesegelt und hinter dem Horizont ihren Augen entschwunden.

Adrian   ist am Sonntag, den 14. Juni 2020 mit 22 Jahren einfach von uns gegangen.

Liebe Trauernde,

Tatsächlich müssen wir schweren Herzens auf Wiedersehen sagen.
Aber – Adrian  kann sich niemals wirklich von uns trennen, denn er wird hier – in unserer Erinnerung und in Ewigkeit – in unserer Liebe gehalten und erhalten.

Das Boot auf dem er segelt ist nicht untergegangen.

Sie haben etwas sehr wertvolles verloren und das tut mir sehr leid.

Liebe Trauernde, liebe Familie,

Wir haben so einen großen Wortschatz, doch haben wir kaum Worte, die das ausdrücken können was Sie zurzeit empfinden.

Sie haben mein tief empfundenes Mitgefühl.

Wir haben uns hier und heute getroffen, um von einem ganz lieben Menschen, einem  lieben Bruder, Onkel, Cousin, Enkel und Urenkel und Neffe, einem lieben Verwandten, und einem lieben  Freund Abschied zu nehmen.

Sie alle kannten Adrian  –

Er war einzigartig, er war etwas Besonderes, er war voller Leben, er war voller Liebe,

er war sehr hilfsbereit, er war speziell, etwas verrückt,

er war intelligent, er war kreativ, sensibel,

er war immer guter Laune und immer freundlich,

er hat immer an alle gedacht, hat keinen vergessen, hat sich selbst immer zurückgenommen, er war emphatisch und konnte wirklich gut zuhören,

  1. er war einzigartig, er war etwas Besonderes, er war der liebevollste Mensch dieser Welt.

Sie alle haben ihn ein Stück auf seiner Reise durch sein Leben begleitet, manche eine kürzere, andere eine längere Strecke.

Jeder von ihnen hat seine eigenen Erinnerungen, Begegnungen, seine eigenen Bilder und Geschichten – die sie mit ihm verbinden.

Jetzt wollen wir uns gemeinsam liebevoll an ihn erinnern.

Der Kalender zeigte den 1. September des Jahres 1997 als Adrian Cvetanovic  in Berlin  – das Licht der Welt erblickte.

Eine echte Berliner Pflanze, er war typisch Kreuzberg aber mit festen Serbischen Wurzeln.

Er wuchs sehr behütet und geborgen in seiner wunderbaren schönen großen Familie mit seinen Vielen Geschwistern bei seinem Vater, ihnen lieber Zoran und zu Beginn auch bei seiner Mutter Milica in Berlin auf.

Nach der Schule hat er sein Abitur gemacht und dann Lebensmittelchemie studiert, dann hat er in einer Pharmafirma als Praktikant gearbeitet und dann

hat er bei Papa in der Firma angefangen.

Sein geliebtes jüngeres Schwesterchen, sie liebe Annabell konnten damals seinen Namen noch nicht aussprechen und haben ihn immer Aggi genannt. Und seitdem hat er seinen Spitznamen weg.

Er hatte aber auch den Spitzname Göbbels – wegen seines schwarzen Humors. Sie, liebe  Tina hat er immer Hitler genannt und da haben sie   angefangen ihn Göbels zu nennen, weil ihr beide den gleichen Humor hattet.

Er war jedoch ein sehr lebensfroher Mensch, er war etwas verrückt,

speziell, er ist immer aus der Reihe getanzt, hat sich selten an, vielleicht schon überholte Normen, Regeln und  Vorgaben gehalten, oft aus Prinzip, weil er ein Querdenker und Andersdenker war.

Er hat sehr gerne getanzt, hat sehr gerne Musik gehört,  er mochte gerne 90iger Jahre Musik, aber so die lustigere.

Da hattet ihr immer gesagt –  deine Musik ist Scheiße und er – deine ist auch Kacke.

Und dann sind sie, liebe Lisa aber zu seiner Musik mit abgegangen, zu seinen 90igern. Da hat er sich gefreut, da war er glücklich.

Er hatte eben manchmal einen sehr ausgefallenen Musikgeschmack, er hat sehr gerne harten Techno gehört und dann liebte er aber auch wieder House-Music, und auch R&B.

Auch serbische traditionelle Musik hat er sehr gerne gehört, wie  Kolo – ein serbischer Volkstanz,

Er hat mitunter, wenn ihr zu zehnt im Raum ward am lautesten gelacht, man hat ihn immer nur lachen gehört.

Er war auch sehr sensibel, hat das aber nicht nach außen getragen, wenn er etwas Emotionales unterdrücken wollte, dann hat er auch gelacht.

Er war beschützend und beschwichtigend bei Streit und Aufregung.

Wenn einer sauer war oder sich über jemanden aufgeregt hat, war er immer beschwichtigend und sagte: „Ach lass doch, es kann doch jeder machen wie er möchte. Jeder soll sein wie er will“.

Er war sehr emphatisch. Wenn man ein Problem hatte hat er immer sehr genau hingehört und auch wirklich versucht eine Lösung dafür zu finden,

Man konnte mit ihm Spaß machen aber er war auch eine Top Vertrauensperson, man konnte sehr gut über alles mit ihm reden – wenn man Probleme hatte, hatte er immer eine Antwort, und die Dinge blieben bei ihm  – er hat nichts ausgeplaudert, er hat immer versucht einem zu helfen, egal wie schwierig das Problem war.

Er hat allen aus der Patsche geholfen.

Er war loyal und unparteiisch, er war die Schweiz in der Familie,

Er hat immer versucht objektiv zu sein,

er hat nie jemandem die Schuld zugewiesen, er hat nicht verurteilt.

Er konnte sehr tiefgründig sein.

Er war sehr kreativ, auch was das Leben betraf. Als sie, liebe  Snezana Schwanger waren und noch keinen Sushi essen konnten hat er  zum Geburtstag Gummisushi – Sushi, wie Gummibärchen,  mitgebracht, und als sie dann entbunden hatten hat er richtiges Sushi mitgebracht. Das  fanden sie sehr ausgefallen und kreativ und sehr süß von ihm. 

Er war sehr hilfsbereit. 

Sie, liebe Anabel und lieber Alex suchten schon länger eine Wohnung,

da hat er regelmäßig Exposees geschickt und andere Hilfe geleistet- ohne dass sie gefragt hatten hat er immer wieder an sie gedacht und euch Infos zukommen lassen.

Er war sehr intelligent,  hat Nachhilfe gegeben, er war für jeden da und konnte mit jedem von klein bis groß.

Er hat sich eigene Sachen ausgedacht, wie man am besten Mathematik lernen kann. Er hat Micki sehr geholfen mit Mathematik Er hat sich Formeln ausgedacht, dass man besser lernen kann. Das man es auch begreift.

Er hat oft mit dir telefoniert, lieber Micki.

Er konnte die traurigen Gedanken von einem wegnehmen und Glück ins Herz legen. 

Er hatte etwas sehr beruhigendes, wenn er gemerkt hat, dass ein Mensch aufgebracht war, hatte er eine sehr ruhige Stimme und konnte die Situation entschärfen. 

Er hat immer alles mit Freude und Spaß geregelt, er war nicht der toternste Mensch.  Er war Optimist und eine Frohnatur,  hat immer versucht die traurigen Dinge, die ihn fertig machen oder kaputt machen könnten,  nicht so an sich heranzulassen.

Er liebte das Essen, egal was –   von Spagetti bis Heuschrecken, hat er alles gegessen. 

Er konnte aber auch sehr gut kochen, sein Gulasch und sein Süßkartoffelpüree haben super lecker geschmeckt,

zu den Süßkartoffeln kam sogar noch lecker Zimt. 

Er war sehr ausgefallen mit seinen Haaren, da war er sehr experimentierfreudig und verwandlungsfähig, mal ne Glatze, mal Locken, dann komplett blond, oder auch nur eine blonde Strähne,  dann hatte er seine Harre sogar geglättet. 

Er war kein Sommermensch, er hasste den Sommer, er liebte die Kälte, brauchte auch im Winter keinen Pullover, da reichte ihm ein T-Shirt.

Einmal, als ihr zusammen Party machen ward und dann auf dem Weg nach Hause, ist er mit euch, lieber Micki und Vincenzo  im tiefsten kalten Winter im  offen Cabriolet gefahren  – schon etwas verrückt,

Er hatte auch keine Schwarzen Socken – immer nur bunte Socken.

Er konnte es nicht ausstehen, wenn seine Schwester unpünktlich war, er war  diszipliniert, – Pünktlichkeit, Disziplin und Ordnung war bei ihm an erster Stelle. 

Er hatte immer einen Rucksack – obwohl der immer leer war. 

Wenn was nicht nach Plan lief, dann hat das ihm nicht so gefallen. 

Er war Sternzeichen Jungfrau, er war sehr hinterfragend, er hat viele Sachen auch skeptisch hinterfragt, wie Sternzeichen-Hokus-Pokus-

oder Wahrsagerei und Aberglaube.

Er hat sehr gern Wein getrunken – Sangria und  Ipanema-Cocktails  – er war ein sehr guter Trinker.

Er trank immer sehr gerne  Limonade – Fanta.

Da hat einer einen Fanta-Witz erzählt.

„Fanta“ nicht lustig.

Da sagte er:

Wenn ich Alkohol trinke, dann bin ich Alkoholiker.

Warum sagt  keiner, wenn ich Fanta trinke, dass ich dann Fantastisch bin.

Und er war fantastisch!

Er hat gern Wasserpfeife – Shisha geraucht, aber 

er mochte nicht, wenn jemand neben ihm Zigaretten geraucht hat.

Er ist sehr gern Auto gefahren,

er war Tennis Fan, er kannte die Top 100 auswendig und er hat auch selbst gespielt, Tennis war seine Leidenschaft auch Tischtennis. 

Er war ein Grammatik-Nazi – Verbesserte immer, aber im lustigen – man konnte ihm deshalb nie sauer sein. 

Er hat nie einen Geburtstag vergessen, immer angerufen oder geschrieben letztes Jahr konnte er zu ihrem, liebe Anita nicht kommen und dann kam er spontan einfach mit einem Blumenstrauß vorbei. 

Er war immer für alle da, hat immer geholfen.

Er hat ihnen, liebe Lana das Autofahren beigebracht, da waren sie 17, da ist er  einfach auf den Mercedes-Parkplatz gefahren und dann sagte er: „So komm mach“.

Und dann sind sie noch mit anderen gefahren aber haben keinen erlebt, der so geduldig und ruhig alles erklären konnte.

Er ist sehr gern zum Inder gegangen oder Chinesisch essen. 

Wenn ihr essen gehen wolltet oder in ein Kaffee hattet ihr immer das Problem mit 10 Leuten und mehr, so viele Plätze zu bekommen.

Da seid ihr von einem Kaffee zum anderen und zum Schluss manchmal bei Mac Donalds gelandet.

Da gab es ein kleines Wettrennen –  alle zusammen. Ihr wolltet von einem Kaffee zum anderen Kaffee – alle mit Auto. 

Der erste der da ist wird von den anderen eingeladen und wer geblitzt wird hat verloren.

Und Agi war der erste der geblitzt wurde.

Sehr gern ging er auch zum Lieblingsitaliener. Zu Stinka – Vater ist mit euch, als ihr klein ward schon oft mit euch dahin gegangen. Ihr konntet euch den Namen nicht merken.

Taomina in der Uhlandstraße. Da hieß der Italiener immer Stinka, weil es da etwas muffelte, aber dort gibt es die besten Pizzen.

Agi konnte ja immer essen.

Aber er hat es auch geschafft im Monat mit nur 4 Euro zu leben. Darauf war er sehr stolz.

Alle Geschwister haben eigentlich immer liebevoll zusammengehalten.

Aber es gab auch Verbündete.

Eigenartigerweise haben Tino und Agi sich immer zusammengetan um Valerio zu ärgern.

Dann standen sie, liebe Annabel Valerio als ein Team zur Seite.  Aber alles war immer sehr liebevoll und der Zusammenhalt war groß unter allen Brüdern.

Lieber Tino du hast oft bei Agi übernachtet, ihr ward sehr verbunden –  wirkliche Brüder.

Aber alle mussten immer im Fernsehen ansehen was Agi wollte. 

Vor ihnen, lieber Toni hatte er jedoch immer großen Respekt.

Obwohl er sehr jung war hat er immer gesagt: „Mein Kind“ zu allen hat er das gesagt: „Wie geht’s dir mein Kind“.

Er war ein „Monk“  wie der aus der Serie. Ein Perfektionist. Auch was Reinlichkeit betrifft.

Adrian hat sein Glas immer bei jedem Schluck ein kleines Stück gedrehte, wenn er herum war hat er nicht mehr daraus getrunken. 

Letzte Woche ward ihr Samstag was essen und sie, liebe Lisa haben von ihm was getrunken, da hat er das Glas immer an dieselbe Stelle geparkt, und sie haben das Glas dann wo anders hingestellt. Da sagt er: „Bist du doof. Warum stellst du das Glas nicht wieder an dieselbe Stelle“. 

Er spielte gern Tennis und  Schwimmen hat er gehasst. 

Oft hat er einfach Musik angemacht und getanzt,

er hat auch ohne Musik getanzt.

Hat gern gesungen.

Er hörte gern Radio 94  3 RS 2   mit seiner Lieblingsmusik aus den 90igern.

Er konnte sich über alles freuen.

Egal was man ihm geschenkt hat – er hat sich immer sehr gefreut: „Oh soo schön, mein Lieblings Jogging Anzug, meine Lieblings Hose“.

Er war sehr dankbar. Er konnte sich über einen geschenkten Kaugummi freuen. 

Er hat immer gute Laune verbreitet, hat alle fröhlich gemacht mit seinem Zahnpastalächeln, er hat einen immer sehr aufgebaut und zum Lachen gebracht.

Sie, liebe Vanja haben ihn das erste Mal in der Bahn gesehen.

Er trug Hörgeräte und hat in der Bahn sehr laut Musik gehört.

Da haben sie ihn blöd angepampt: „Bist du blöd, trägst Hörgerät und hörst so laut Musik, was ist denn bei dir nicht in Ordnung.“

Ihr studiertet beide Chemie und ihr musstet euch  in Listen,  welche Kurse ihr belegen wollt eintragen. Da haben sie einen Serbischen Namen gesehen, „Adrian Cvetanovic und dachten sich, den kann ich ja mal kennenlernen und haben sich in den Kurs eingetragen um den Serben kennenzulernen und dann sehen sie dort den mit den Hörgeräten.

„Hallo ich bin Vanja“ – „Und ich bin Adrian Cvetanovic.

„Ach du bist der den ich so angepamt habe.“

Es entstand eine sehr innige und wunderbare Freundschaft. Sie wurden zu seiner besten Freundin.

Einmal ging es ihnen schlecht, sie lagen schon lange im Bett, da hat er davon erfahren und war innerhalb von 10 Minuten bei ihnen zu Hause. Da fuhr er nicht mit der Bahn, das dauerte zu lange, er nahm das Taxi.

Er war sehr kultiviert. 

Wenn er euch besucht hatte, hatte er immer was dabei, wenigstens einen Blumenstrauß für ihre Mutter.

Er hat die Hände ihrer Mutter geküsst und sagt Danke, danke Mami für das leckere Essen.

Als sie dann die OP hatten, ist er in ihr Krankenzimmer gestürzt, mit einem Berg voller Süßigkeiten und Medikamenten. 

Auch bei ihrer Mutter, als sie einen Unfall hatte, ist er sofort gekommen, hat alle Arbeit stehen und liegen lassen und ist sofort da gewesen. 

Er war immer für alle da und hat seine Sachen zurückgesteckt.

Er hat sich immer an andere angepasst.

Jeder liebte ihn.

Sogar ihre Mutter, liebe Vanja sagte: „Das ist mein Sohn“.

Unser lieber Agi war manchmal aber auch etwas traurig.

Sie, liebe Annabel bemerkten das, wenn er ein bestimmtes Lied angemacht hatte und  sein Zimmer war abgeschlossen. Sie haben geklopft, er macht die Tür auf und setzt sich auf sein Bett und hat sehr geweint.

Sie:  „Was ist los?“  Er hat erzählt, dass er an eure Mama denkt und sie sehr vermisst.

Immer wenn er das Lied hörte, wenn er gebadet hat, wenn er allein sein wollte,  wenn er  etwas traurig war, dann wussten sie, dass er an eure Mama dachte.

Lied:     I´ll be missing you –

Im Song:

I’LL BE MISSING YOU

HÖRTEN WIR UNTER ANDEREM.

Es ist irgendwie schwer ohne dich um mich herum
Weiß, wie du im Himmel auf mich runter lächelst
Schaust uns zu während wir für dich beten
Jeden Tag beten wir für dich
Bis zum Tag an dem wir uns wiedersehen
In meinem Herzen ist der Ort an dem ich dich behalte,

mein Freund.
Erinnerungen geben mir die Stärke, die ich brauche um weiter zu machen
Stärke die ich brauche um glauben zu können

—-    —-    —-

Er war die letzten anderthalb Jahre soo ein lieber Junge, sagen sie, lieber Milutin– (John King).

Er hat natürlich auch Scheiße gebaut, wie jeder von uns auch mal,

aber in letzter Zeit war das fast unmöglich, wie lieb und positiv er war.

Sein Vater sagt im Januar: Opa was machst du mit dem Jungen.

Sie waren jeden Tag mit ihm zusammen, hatten 100 Prozent Kontakt, ihnen hat er alles erzählt, es gab keine Geheimnisse mehr. 

Blödsinn, gute und Schlechte Sachen –  alles hat er erzählt.

Ihr habt über Dinge geredet, wie zwei beste Freunde.

Sie sind sein Ur-Opa –  aber für ihn –  Arschloch.

Wenn sie mit ihm geschimpft haben,  ihm Dinge sagten, die ihm nicht passten, da sagte er: „Ja, ja Arschloch, und umarmte und küsste sie. 

In letzter Zeit hatte er nur ein einziges Problem, sagte er: „Du bist mein einziges Problem. Du bist Krank“  – (Sie, lieber Luigi  kamen aus Serbien abgeschlagen und nicht ganz fit zurück.  Ihr hattet  auch als sie in Serbien waren 2 – 3-mal am Tag telefoniert, er hat sich sehr gekümmert um sie.

Da haben sie ihn gefragt: Wie läufts bei dir, dein Studium – Scheiße –

Er: „Ach Opa, das ist Nebensache, du bist mein einziges Problem im Moment. Wenn ich dich wieder richtig gesund sehe, dann bin ich der allerglücklichste Mensch in der Welt“.

Und hat ihnen gleich 6 Arzt-Termine hintereinander gemacht – Neurologie – Psychiatrie – Augenarzt – allgemein Mediziner.

Aggi wollte ihnen einen Gefallen tun, weil sie gerne Poker spielen.

Da wollte er, emphatisch wie er ist, mit ihnen Poker spielen gehen.

Da sagte er, mach dir keine Sorge: „Ich hab Geld, komm zu mir – du Arschloch.“

So eine Harmonie, das kann keiner verstehen, wie harmonisch es zwischen euch war.

Er sagte: „Ich verspreche dir Opa – du wirst stolz auf mich sein.“

„Du darfst nicht sterben, bevor ich mein Ziel erreicht habe.“

Wie zwei Kumpels auf der Straße haben sie miteinander geredet.

Er hatte Freude an seinem Leben, er war soo lebenslustig.

Jeden Tag ward ihr zusammen. Montag ward ihr zusammen, Dienstag ward ihr  zusammen, Mittwoch ward ihr einkaufen, Donnerstag ward ihr beim Geburtstag, Freitag  auch beim Geburtstag, da haben sie ihn nach Hause gebracht, Samstag war er beim Friseur, dann ist er zu seiner Schwester gefahren, am Sonntag ward ihr zusammen essen. 

Er hat von seinem Vater ein neues Auto bekommen, da sagte er: „Opa, nächste Woche tauschen wir unsere Autos.“

Er war so fröhlich. Nie ein böses Wort.

Da haben sie ihn nach Hause gebracht, so kurz nach 4 

Halb 5 war er zu Hause, hat noch telefoniert, und um halb acht ist es passiert.

Er war der Bruder von euch allen, ihr habt  ihn alle geliebt,

er war der liebevollste Onkel, Cousin, Enkel und Urenkel und Neffe, den man sich vorstellen kann.

Das er gegangen ist hat eine riesen Lücke in unser aller Leben gerissen, er hat sie aber mit sehr schönen Erinnerungen gefüllt.

Sein Status bei WhatsApp ist seit langem:

„Erinnerungen sind wichtig, denn manchmal bleibt einem nichts anderes mehr.“

Und zu ihrer Mutter liebe Vanja hat er was sehr sehr schönes gesagt: „Irgendwann wird dieser Schmerz, diese Trauer die wir haben verblassen und dann  werden wir realisieren, dass er gar nicht Tod ist, sondern, dass er immer noch da ist.“

Für sie alle, liebe Trauernde  ist es ein schwerer Schlag, eine Katastrophe.

Es tut weh. Noch ist es nicht richtig bewusst,  dass er nicht mehr da ist.

Noch ist es nicht zu begreifen, sie haben so lange zusammen gewohnt, waren so lang zusammen, haben so viel überstanden, haben so viel Schönes und liebevolles mit ihm erlebt.

Jetzt kommt   Adrian  in ein glückliches Land.

  1. Peer Gynt Suit Nr.1

Der Tod ist nichts.

Das was ich für euch war, bin ich immer noch.

Lacht weiter über das, worüber wir gemeinsam gelacht haben. Betet und denkt an mich, damit mein Name im Haus ausgesprochen wird. So wie es immer war.

Der Faden ist nicht durchschnitten. Warum soll ich nicht mehr in euren Gedanken sein, nur weil ich nicht mehr in eurem Blickfeld bin.

Ich bin nur auf der anderen Seite des Weges.  –

Adrian   hat sich für immer aus den Bildern unserer Wahrnehmung verabschiedet, aber er kann sich niemals wirklich von uns trennen, denn er wird hier in unserer Erinnerung und in Ewigkeit in unserer Liebe gehalten und erhalten.

Lieber Adrian,

Danke, dass es dich gab lieber Aggi.

Danke für deine Liebe.

Danke für alles!

Wir werden dich vermissen.

Wir werden dich immer lieben. Wir tragen dich in unseren Herzen.